Der diabetische Fuß


Was ist der diabetische Fuß / diabetisches Fußyndrom ?


Viele Diabetiker reagieren überrascht, wenn man sie auf ihre Füße anspricht. Was Diabetes mit Füßen zu tun ?
Nun, Diabetes tritt hier als "Grunderkrankung" auf. Sie ist eine Stoffwechselstörung, die im Lauf der Zeit andere Erkrankungen nach sich ziehen kann.
Dazu gehören auch die Beeinträchtigung der Durchblutung und die Störung der Nervenleitungen.
Der diabetische Fuß ist dann eine weitere Folgeerscheinung der Diabetes. Allerdings eine mit zum Teil sehr weitreichenden Auswirkungen.
Der Begriff " diabetisches Fußsyndrom" beschreibt Veränderungen am Fuß,welche auf Schäden der Blutgefäße und oder Schäden der Nerven zurückzuführen sind.
Sind die Nervenleitungen zum Fuß gestört, dann werden Empfindungen wie Druck, Hitze, Kälte und Schmerzen nicht mehr vollständig wahrgenommen. Verletzungen am Fuß erscheinen oft weniger schlimm, da sie ja nicht weh tun. (Hier spricht man vom Krankheitsbild der Neuropathie)
Durch die gestörte Durchblutung wird das Haut- und Muskelgewebe nicht mehr ausreichen mit Nährstoffen versorgt, die Wundheilung wird schlechter, es besteht eine erhhte Infektionsgefahr. (Hier spricht man vom Krankheitsbild der Angioparthie)
Auch ohne äußere Verletzung kann sich das Fußsklett auf Grund er schlechteren Versorgung im Laufe der Zeit verändern. Dann kommt es vermehrt zu Beschwerden beim Gehen.
Schädigungen der Füße können beispielsweise Geschwüre an der Fußsohle sein (Ulkus), abgestorbenes Gewebe an den Zehen (Zehennekrose), eine Luxation (Verrenkung) oder ein spontaner Knochenbruch ohne Trauma (Verletzung, Gewalteinwirkung) sein.
Charakteristisch für diese Schädigungen ist ihre schlechte Heilungstendenz. Der diabetische Fuß ist ein dauerhafttes und immer wiederkehrendes Krankheitsbild. Es kan unter günstigen Umständen geheilt werden, häufig allerdings sind Amputationen die Folge.
Folge der Amputation ist in vielen Fällen die Pflegebedürftigkeit.
Nur wer diese Probleme kennt, kann sie rechtzeitig erkennen und den oft schwerwiegenden Folgen wirksam begegnen.

Die Schwere dieser Schäden zeigt eine gesundheitsökonomische Studie, wonach 50-70% aller, nicht durch Verletzungen bedingter Amputationen im Bereich der Füße, durch Diabetes verursacht werden.

Unterscheidung der Arten von diabetischen Füßen:
Bei der Angioparthie, den Veränderungen an den Blutgefäsen, (große Blutgefäse Makroangioparthie und kleine Blutgefäse Mikroangioparthie)
Bei der Neuroparthie, denVeränderungen des Nervensystem, (autonome Neuroparthie, periphere Neuroparthie)
Sowie Mischformen obengenannter Erscheinungsbilder.

Wie häufig kommt der diabetische Fuß vor ?

- In Deutschland sind derzeit rund 4 Millionen Patienten an Diabetes erkrankt. Bei über 3 Millionen dieser Patienten liegt ein Typ 2 Diabetes vor.
- Mehr als 70% der Diabetiker in Deutschland weisen Komplikationen an den Füßen auf.
- Jährlich kommt es zu 28.000 Amputationen aufgrund von irreversiblen Fußschäden.
- Derzeit sind etwa 120.000 Diabetiker in Deutschland von Amputation oder offenem Geschwür betroffen.
- 50% der Fußläsionen bei Diabetikern wird durch ungeeignetes Schuhwerk verursacht!
- 90% der wiederkehrenden Geschwüren werden durch nicht sachgerechte Schuhe verursacht!
- Das Risiko ein Fußgangrän zu entwickeln ist zwischen 20- bis 50 mal höher als beim Nichtdiabetiker. Mindestens jeder zehnte Diabetiker erleidet dieses Schicksal un muß deswegen Amputiert werden.
- Ein Viertel der gesamten Kosten der stationären Diabetikerbetreuung entfallen auf die Behandlung von ca. 1 Milliarde € im Jahr.

Ursache für den diabetischen Fuß

Viele verschiedene Ursachen können zu einem diabetischen Fuß führen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Schädigung der sensomotorischen und autonomen Nerven, die Schädigung der großen und kleinen Gefäße sowie die Veränderungen des Fußskletts. Auch Infektionen oder bereits bestehende Fehlbelastungen des Fußes z.B. Spreizfuß mit HalluxValgus, ..., Verletzungen, falsche Fußpflege, nicht passendes Schuhwerk können zum diabetischen Fuß führen.

Schuhtechnische Versorgungsmöglichkeiten

- Mit orthopädischer Einlagenversorgung durch diabetesadaptierte Fußbetten, die individuell dem Fuß angepaßt werden und den plantaren Fußdruk durch spezielle Polster- und Dämpfungsmaterialien entlasten.
- Mit Spezialschuhen für Diabetiker zur Einlagenversorgung mit weichen Kappen und ohne störende Nähte im Schuhschaft.
- Mit orthopädischer Schuhzurichtung zur Druckentlastung an und im Schuh, wie Weichbettungen, Pufferabsätze, Sohlenrollen oder zur Korrektur des Lotaufbau der Körperachse durch Verkürzungsausgleiche, Innen- oder Aussenranderhöhungen.
- Mit orthopädischen Maßschuhen, entsprechend den Bedürfnissen der diabetischen Füße.


(C) 2006 - Alle Rechte vorbehalten

Diese Seite drucken